Willkommen!

Jascha Rohrs "Die große Kokreation" ist eine Werkstatt für die die Zeit nach der großen Transformation. Das Buch überzeugt mich! Es ist eine konsequente und praktische Ergänzung zu den "Grenzen des Wachstums" und dem von mir und Anders Wijkman publizierten Club of Rome Buch „Wir sind dran“. Es zeigt, wie eine neue Aufklärung konkret aussehen und funktionieren kann und wie selbstbestimmte Bürger:innen zu Gestaltern einer Gesellschaft und Ökonomie nach dem Neoliberalismus werden können. Ich freue mich auf den zweiten Band der großen Kokreation und wünsche diesem Werk viel Resonanz vor allem bei denen, die ernsthaft an einer Neugestaltung unserer Welt interessiert sind.

Mit der „großen Kokreation“ hat Jascha Rohr ein überfälliges Werk über die Transformation und partizipative Gestaltung einer Welt "wie wir sie wollen“ geschaffen. Mit der Orientierung an der notwendigen Re:generation unserer natürlichen und kulturellen Lebensgrundlagen appelliert er, unsere Zukunft in individueller Gemeinsamkeit schöpferisch und lebensdienlich zu gestalten – eben kokreativ. Der tiefe Kontakt mit uns selbst und unsere Resonanz mit all dem Lebendigen um uns, sind dafür die Voraussetzungen. Unsere kleine Welt Erde trägt in ihrer großen Fülle alle Möglichkeiten für ein gutes, gerechtes und friedliches Miteinander, die wir uns nur wünschen können - wenn wir richtig hinschauen. Das Buch von Jascha Rohr, der den Begriff Kokreation maßgeblich geprägt hat, ist ein Standardwerk für alle, die sich der transformativen gemeinschaftlichen Gestaltung einer zukunftsfähigen Zivilisation widmen.

Könnte man den geläufigen Ausdruck „das Buch der Stunde“ auf eine ganze Epoche übertragen, dann träfe er auf dieses Buch zu. Es erhitzt sich nicht an – immer diskutablen – Inhalten, sondern beschäftigt sich klug, systematisch und auf viel Erfahrung zurückgreifend mit den uns bleibenden Möglichkeiten, das Ruder herumzureißen. Ein planetares Fest der Gestaltung!

Rohr verankert sein Werkstattbuch solide in der zeitgenössischen Gesellschafts- und Ökologiephilosophie. Er schöpft aus den Werken der Historikerin Donna Haraway, der Biologin Rachel Carson und des Anthropologen David Graeber. Er verklärt ko-kreative Verfahren nicht, sondern zerlegt sie kühl in ihre Einzelteile. Von Mehrwert und, ja, Zauber der Lösungsfindung in Gruppen überzeugt Rohr selbst jene, die Sitzkreise und Wände voller bunter Post-its skeptisch beäugen: „Wir versetzen Laien ein Stück weit in die Lage von Expertinnen“ und „entwerfen miteinander Modelle, Quartiere oder Gesetze“ (Zitat Falter 46/23)

»Was kann man da als Einzelne schon machen?«, ist eine Frage, die mir in meiner Arbeit mit Menschen und Organisationen fast täglich begegnet. Glücklicherweise gibt es Bücher wie »Die große Kokreation« von Jascha Rohr, das sich hoffnungsvoll pragmatisch mit Fragen wie dieser beschäftigt. Jascha Rohr gibt den Lesenden hier einiges an Modellen, Ideen und eigenen Erfahrungen an die Hand, ohne aber je zu schematisch zu werden. Denn für Kokreation kann es kein Rezept geben, jede Situation ist anders. Das ist auch die Grundhaltung, die sich durch das ganze Buch zieht. Kein »ich weiß es besser als ihr«, sondern ganz viel »vielleicht« und »möglicherweise«. Man glaubt Jascha Rohr seine Liebe für das Lebendige und spürt eine große Demut, letztlich zwar nichts sicher zu wissen, aber doch zu vertrauen, dass alles wird, immer.